Die Zeit hier in Kenia wird hauptsächlich zum Kitesurfen genutzt…
Gute Freunde von mir, Harry & Kati, haben hier ein Kite Camp auf die Beine gestellt. Von April bis Dezember führen sie dann eine eigene Kiteschule mit Motocross Touren und E-Mountainbikeverleih (https://www.kiteandbike.at ) auf Sardinien. Ich habe bei Ihnen schon mal einen Kurs belegt, denn eine 1 zu 1 Schulung ist bei dieser Sportart das Beste, wird aber leider nicht bei allen Schulen angeboten. Und gerade das macht es aber für mich aus, dass der Lehrer nur für einen Schüler da ist. Denn erst wenn man wirklich fahren kann und die totale Schirmkontrolle hat, kann man auch ohne Lehrer loslegen. Und selbst dann, wie hier in Kenia, sind die beiden vor Ort und stehen einem für Ratschläge und Unterstützung zur Verfügung. Alle sprechen deutsch und sind lizensierte VDWS Lehrer.
Hier in Kenia haben die beiden eine Unterkunft organisiert und eine Kooperation mit der Kiteschule (https://www.jckitehouse.com ) von Jacobo Cantini. Man sein Equipment unterbringen, und die Locals stehen einem bei allen Fragen zur Seite.
Also war für mich klar… nach 2 Jahren ohne Kiten… wieder ran an den Schirm. Jeden Tag gegen Mittag geht es dann mit dem Tuk Tuk zum Strand.
Aber zuallererst mal wieder ein Gefühl für den Kite bekommen, denn diesen kontrollieren zu können ist einfach das Wichtigste bei diesem Sport, und ich bin eh eine die sehr viel Respekt vor diesem Sport hat. Langsam habe ich mich wieder rangetastet. Im Beisein von Kati fühlte ich mich schnell wieder gut am Kite. Noch dazu sind hier die Bedingungen einfach super: jeden Tag Wind, kristallklares Wasser und ein Stehrevier. Natürlich passierte aber dann genau das, was ich nicht wollte. Der Kite ging direkt vor mir ins Wasser… Also „Kite Relaunch“- ihn wieder in die Höhe bekommen, aber nicht zu schnell sonst hat man ihn gleich wieder auf der anderen Seite im Wasser ... und wenn man nicht mehr stehen kann und dabei auch schwimmen muss, geht das ganz schön an die Kondition. Der Kite zieht einen durch seinen Shape auch nach vorne und man treibt dann etwas ab. Mein Kite wollte aber einfach nicht raufgehen und langsam fing es mich ein wenig zu stressen an. Kati rief nur mehr „Auslösen, auslösen“... da wusste ich, ich muss den Quick Release betätigen. Dann liegt der Schirm nur mehr am Wasser, hat aber keinen Druck mehr. So habe ich es dann sicher an Land geschafft.
Als nächstes habe ich auch brav das Bodydraggen wiederholt. Denn wenn man das nicht beherrscht, kommt man nach einem Sturz nie wieder zu seinem Board zurück. Man liegt dabei wie Superman im Wasser, die Beine sind ganz steif… Immer wieder rief mir Kati zu „Nati, die Beine steif, Körperspannung, du verlierst an Höhe“ ... Oh ja... rechts ging es besser als links …
In den Pausen ist es auch einfach schön den anderen am Wasser zuzuschauen. Ich „liebe“ es überhaupt aufs Wasser zu schauen und die ganzen Kites zu beobachten... und natürlich die ganzen Kiter wie sie Freestylen und das Fahren einfach genießen.
Dann aber wieder los, Board nehmen und durchstarten… für mich ist es noch etwas viel, weil man den Kite im Wasser auf 12 Uhr halten muss, das Board halten muss bzw. ins Board "reinschlupfen" muss... und das alles zugleich. Je länger man wartet desto mehr treibt man schon ab.
Aber dennoch ist es ein spaßiges Gefühl!
Und dann… zack!!! Den Kite zu tief gelenkt und auch noch zu spät gegengelenkt, schmiss es mich aus meinem Board und beim Aufkommen im Wasser, bin ich mit dem rechten Fuß umgeknickt … Autsch!
Jetzt erst mal Voltaren schmieren, Fuß kühlen und hochlagern. ABER ich kann‘s gar nicht erwarten wieder ins Board zu schlüpfen und loszulegen…